Angebot halbiert; Preise explodieren: Häuslebauer haben es in Leipzig schwer
LEIPZIG. Es ist erst wenige Jahre her, da konnten sich normal verdienende Fami- lien durchaus den Bau eines Stadthauses in Leipzigs besten Lagen leisten. Doch mit heutigen Ohren klingt das wie aus einer anderen Epoche. 2017 wurden im gesamten Stadtgebiet nur noch 117 Bau- grundstücke für Eigenheime, Reihen- und Doppelhäuser verkauft. Dies waren halb so viele wie im Jahr zuvor und so wenig wie noch nie seit der Deutschen Einheit. Üblicherweise lag der Wert sonst bei 350 bis 500 pro Jahr.
Dabei ist der Wunsch nach dem eige- nen Häuschen ungebrochen, sagt Gernot Weiß von der Geschäftsstelle des Leipzi- ger Gutachterausschusses. Dieses unab- hängige Gremium erhält eine Kopie aller Kaufverträge zum anonymisierten Aus- werten. „Die Nachfrage ist groß. Es liegt am fehlenden Angebot“, so Weiß. Dies zeige sich auch bei den steigenden Preisen. Im Schnitt verteuerten sich die Leipziger Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau im letzten Jahr um 30 Prozent auf 128 000 Euro. Vor fünf Jahren lag dieser Wert mit 68 000 Euro erst etwa halb so hoch. Zwar sei der durchschnittliche Quadratmeterpreis im gleichen Zeitraum „nur“ von 112 auf 169 Euro gestiegen, erklärt der Fachmann weiter. Doch in den innerstädtischen Gebieten, wo früher vergleichsweise kleine Grundstücke für die sogenannten Stadthäuser genutzt wurden, gebe es heute fast keine Chance für Häuslebauer mehr. Im Herzen Leipzigs verdoppelten sich die Bodenpreise von Jahr zu Jahr, sodass dort lediglich noch Geschosswohnungsbau infrage kommt. Weiß: „In den bevorzugten Wohnlagen sind für Einfamilienhäuser kaum noch Grundstücke verfügbar. Dies führt dazu, dass die Kaufpreise in den bisher günstigeren Lagen an der Peri- pherie deutlich angezogen haben.“ Jedoch seien dort auch die Flächen meist viel größer…. (Quelle Leipziger Volkszeitung). Ganze PDF anzeigen.